Grundstufe
Die Grundstufe arbeitet in allen Bildungsbereichen des Bildungsplanes des SBBZs. In den ersten vier Schuljahren werden den Schülern elementare Lern- Erfahrungen vermittelt, um Grundlagen für die aufbauenden Lerninhalte zu schaffen. Schwerpunktthemen sind hierbei die Bildungsbereiche „selbständige Lebensführung“ und „Mensch in der Gesellschaft“.
Im ganzheitlichen Unterricht werden sämtliche Elemente berücksichtigt, die zur Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit der Schüler beitragen: Sprache, Motorik, Sozialverhalten, Erlernen lebenspraktischer Fertigkeiten, Schulung der Sinnes- und Körperwahrnehmung.
Selbständige Lebensführung
Die Schüler sollen Interessen entwickeln und bei den Anforderungen ihres Alltags Unterstützung erhalten und annehmen. Dadurch soll die Selbständigkeit gefördert werden. (vgl.: Bildungsplan 2009, S.139)
Inhalte
- An- und Ausziehen
- Auswahl der Kleidung
- Toilettengang
- Mund- und Zahnpflege
- Hygiene
- Nahrungsaufnahme
- Nahrungszubereitung
- Tischregeln
- Arbeitsplatz herrichten
- Übungen zu Tätigkeiten im Haushalt: Tisch decken, Spülen, Abtrocknen
Mensch in der Gesellschaft
In der Grundstufe werden Regeln durch verschiedene Umgangs- und Kommunikations-formen eingeübt. Dadurch wird die aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben angebahnt.
Inhalte
- Begrüßungsformen verbal/ nonverbal, mit und ohne Hilfsmittel
- Rituale im Tagesrhythmus und Schulalltag (Morgenkreis)
- Stimmungen wahrnehmen und entsprechend reagieren
- Übernahme von Aufgaben und Verantwortung (Ämterplan)
- Entscheidungen treffen
- Selbstbestimmung
- Mitbestimmung (SMV)
- verbindliche Regeln des Zusammenlebens (Klassenregeln, Tischregeln)
- Höflichkeit, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit
- Kontakte annehmen, herstellen und aufrechterhalten
Sprache – Deutsch
Die Schule erkennt an, dass Sprache und Kommunikation von grundlegender existentieller Bedeutung für die Identitätsentwicklung sind. …. Sie stellt sicher, dass alle Schülerinnen und Schüler von Anfang an in ein verbalsprachliches, gebärdetes und schriftliches Umfeld eingebunden sind. (vgl.: Bildungsplan S. 86)
Inhalte
- Anlässe zu strukturierten Gesprächen schaffen
- mit allen Sinnen ganzheitliches Anbahnen von Lesen und Schreiben
- Einführung von Buchstaben
- Situationen lesen
- Bilder und Piktogramme lesen
- Signal- und Ganzwort lesen
- Lesen und Schreiben lernen
- sinnentnehmend lesen
- Unterstützte Kommunikation (UK): Darstellung von Begriffen und Buchstaben durch
- Gebärden zur lautsprachlichen Unterstützung (Bildkarten, Piktogramme)
- Einsatz von elektronischen Hilfsmitteln (Talker, I- Pad)
Mathematik
Die Schule hilft den Schülerinnen und Schülern mittels Mathematik die Welt zu ordnen und zu messen. Die Verwendung von Zahlen, der Umgang mit räumlichen und zeitlichen Strukturen (Größen) und Modellbildungen hilft, die eigene Lage, Situationen und erlebte Verhältnisse zu verstehen und sich an ihnen zu orientieren. (vgl.: BP, S. 111)
Inhalte
- basal-perzeptive Zugänge (z.B. Körperwahrnehmungsübungen im Matschraum)
- Unterschiede erkennen und benennen
- sortieren und ordnen
- Reihen nach unterschiedlichen Merkmalen bilden
- Legen und Bauen mit konstruktiven Materialien oder Naturmaterialien
- Verfahren des gerechten Verteilens (Essen, Spielsachen)
- Informationen erhalten, darstellen und gebrauchen (Stundenplan, Essensplan, Kalender,Thermometer)
- Eins-zu-Eins-Zuordnung
- Mengen abzählen und variieren
- Zuordnung von Ziffer zu Anzahl
- Addieren und Subtrahieren von Mengen
- Maßzahlen für Geld, Zeit, Länge
- Umgang mit Räumen (Klassenzimmer umräumen, eigenes Zimmer gestalten)
- geometrische Grundformen (Dreieck, Viereck, Kreis)
Die Schule fördert durch ihre Angebote Bewegung als Ausdruck von Leben und Lebendigkeit. Sie erkennt und unterstützt Bewegung als elementare Möglichkeit, Informationen über sich selbst, den eigenen Körper, die eigenen Fähigkeiten und die Umwelt zu erhalten. Über Bewegung erschließen sich Schülerinnen und Schüler ihren Lebensraum. Ihnen werden durch Bewegung unmittelbare sinnliche, körperliche, materielle und soziale Erfahrungen eröffnet, und sie erlangen Selbständigkeit und Selbstvertrauen. (vgl.: Bildungsplan, S. 237)
Inhalte
- Sport ganzheitlich erleben: mit verschiedenen Geräten, unterschiedlichen Spielen, in der Freizeitgestaltung
- Bewegung und Wahrnehmung
- Ausdauer und Kondition
- Spiel und Emotion
- Schwimmen: Wassergewöhnung, Spiele
- Technik der einzelnen Schwimmstile
- Tauchen
Musik, bildende und darstellende Kunst
Inhalte
- Musik erleben durch Singen, Einsatz von Instrumenten, rhythmischen Elementen
- Experimentieren mit Klängen, Tönen
- Erlernen von verschiedenen Maltechnike
- Experimentieren mit Farben
- Kunst anderer Länder
- Körperausdruck und Tanz
- Rollenspiel und Theater
Die Schule schafft Handlungs- und Erfahrungsbereiche, in denen Schülerinnen und Schüler in Natur, Umwelt und Technik Neues entdecken und erproben können. Der Unterricht setzt an den Wahrnehmungen und Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler an, greift deren Fragen auf und sucht nach Antworten, Gesetzmäßigkeiten und Ordnungen und führt die Schülerinnen und Schüler so zu neuen und tragfähigen Erkenntnissen, Fähigkeiten und Einstellungen. (vgl.: Bildungsplan S. 197)
Inhalte
- Elemente
- Naturphänomene
- Lebensräume
- Menschen, Tiere, Pflanzen (Waldschule)
- Heilpädagogisches Reiten
Aneignungsmöglichkeiten
Allen Schülerinnen und Schülern wird der Zugang zu allgemeiner Bildung eröffnet, indem sie sich diese Inhalte so aneignen können und so damit beschäftigen können, dass diese für sie individuelle Bedeutung erlangen.
Die Aneignungsmöglichkeiten beschreiben die Art und Weise, in der sich die Schülerin oder der Schüler mit einem Bildungsgegenstand auseinandersetzt und sich diesen zu eigen macht.
Methoden
- ganzheitliche Förderung
- freies Spielen / Lernspiele
- bewegter Unterricht
- sensorische Integrationsförderung (z.B. Niedrigseilgarten)
- Einzel- und Kleingruppenunterricht
- Heterogene Leistungsgruppen
- Differenzierungsgruppen
- Kooperation mit anderen Schulen
- Wahrnehmungsförderung / Psychomotorik
- Offene Unterrichtsformen (Lerntheke, Stationen)
- Individueller Umgang mit Verhaltensweisen