Stufenprofil der Berufsschulstufe
Die Aufgaben der Berufsschulstufe
Der Schwerpunkt der Berufsschulstufenarbeit liegt in der Vorbereitung der jungen Erwachsenen auf das Leben nach der Schule. In der Berufsschulstufe erfüllen die Jugendlichen ihre Berufs-schulpflicht. Die Berufsschulzeit dauert in der Regel 3 Schuljahre und bereitet die Jugendlichen auf ihr späteres Leben als Erwachsene in den Lebensfeldern Arbeit, Freizeit, Wohnen, Partnerschaft und der Gesellschaft vor.
- Planung und Vorbereitung des eigenen Lebens- und Berufsweges
- Durchführung von Betriebserkundungen, Praktika mit Partnern aus dem nachschulischen Bereich (Arbeitsstätten, Integrationsfachdienst, Wohnen, Freizeiteinrichtungen)
- Praktizieren verschiedener Dienstleistungen und Produktionen im Kurssystem (z.B. Schulkiosk, Catering, Kuchenverkauf etc.)
- Im Rahmen der Schülerfirma der Fidelisschule, sollen die Schüler die Gelegenheit erhalten, ihre Kompetenzen in einem ganzheitlich angelegten Schulprojekt zu entwickeln.
- Erweiterung kulturtechnischer Kenntnisse anhand realitätsnaher Inhalte (z.B. Reflexions-formen / Qualifikationsnachweise)
- Mitbestimmung bei der Auswahl schulischer Inhalte, sowie Entscheidungsmöglichkeiten im Bereich des Kurssystems
- Übernahme von Verantwortung (Schülermitverantwortung-SMV)
Übergeordnete Ziele der Berufsschulstufe
Der Unterricht in der Berufsschulstufe zielt darauf ab, bestimmte Kompetenzen auszubilden und besonders zu fördern.
Die Schülern/innen sollen:
- Lernen, Eigenverantwortung zu übernehmen
- Selbständigkeit und Selbstverantwortung entwickeln
- Schlüsselqualifikationen ausbilden z.B. Ausdauer, Pünktlichkeit, Durchhaltevermögen, Motivation, Kritikfähigkeit, Transferdenken, Durchhaltevermögen, Teamfähigkeit...
- durch Mobilitäts- und Wohntraining, Auseinandersetzung mit der eigenen Identität und der Freizeitgestaltung, auf die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben vorbereitet werden
Das Kurssystem
In der Unterrichtsform „Kurssystem“ finden sich viele übergeordnete Ziele der Berufsschulstufe wieder. Der größte Teil des Unterrichts in der Berufsschulstufe wird im Kurssystem durchgeführt. Die Schüler/innen erfahren, Teil eines Arbeitsprozesses zu sein, Terminarbeit, als auch Leistungen für andere zu erbringen. Über den Klassenverband hinaus werden die Schüler/innen in verschiedenen Kursen unterrichtet. Dadurch wird versucht, den individuellen Neigungen, Fähigkeiten und Bedürfnissen der Schüler/innen besser entsprechen zu können. Die Schüler finden sich in immer wechselnden Gruppierungen wieder, was ihre Sozial- und Anpassungsfähigkeit fördert. Die Kurse, im Rahmen der Arbeitstage, finden Dienstag und Mittwoch ganztägig und Donnerstag vormittags statt. Dabei wird ein differenzierter Kursinhalt angeboten. Die Schüler/innen wählen 2x pro Schuljahr ihre Kurse, indem sie sich anhand eines Wahlzettels pro Kurstag jeweils zwei Angebote aussuchen können. Am Montag und Freitag wird in Leistungsgruppen Mathematik und Deutsch unterrichtet.
- Dienstag: Kiosk, Catering, Autoinnenreinigung, Tierheim, Nähen, Werken, Bügelservice, Backen
- Mittwoch: Restauration, Einkaufsdienst, Wäschedienst, Kuchenverkauf
- Donnerstag: Kiosk, Garten, Produktion Küche, Tonen, Essensbestellung
Unterrichtliche Schwerpunkte der jeweiligen Kurse:
Kiosk |
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Tierheim |
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Kuchenverkauf |
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Catering |
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Nähen |
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Garten |
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Bügelservice |
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Autoinnenreinigung |
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Wäschedienst |
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Geschenkeproduktion |
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Aus Alt mach Neu |
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Die Schülerfirma „die Profis“ der Fidelisschule
Die Schülerfirma ist ein Schulprojekt der Fidelisschule. Das Anliegen einer Schülerfirma zielt auf handlungsorientiertes und praxisnahes Lernen, damit die Schüler/innen - im Rahmen des Unterrichtsangebots der Berufsschulstufe - auf die Anforderungen in Arbeit und Beruf vorbereitet werden können. Allen Schüler/innen der Berufsschulstufe müssenlehrplanmäßig, neben den berufsspezifischen Kompetenzen, Basiskompetenzen vermittelt werden. Darauf bezugnehmend, sieht die Schülerfirma der Fidelisschule ihren Schwerpunkt in der Förderung folgender Kompetenzfelder unter Berücksichtigung der Individualität jedes einzelnen Schülers: Sozial-, Methoden-, personale und berufsspezifische Kompetenzen.
Auch die Entwicklung von Strategien zur Selbsthilfe, Kompromissfähigkeit, Schulung des Selbstwertgefühls/ Selbstvertrauens, Übernahme von Verantwortung sowie der Umgang mit Geld werden geschult.
Praktika in der Berufsschulstufe
Im Unterricht der Berufsschulstufe nimmt der Lernbereich Arbeit eine entscheidende Rolle ein. Mit verschiedenen unterrichtlichen Angeboten wird versucht, auf die Anforderungen im Berufsleben vorzubereiten.Des Weiteren absolvieren alle Schüler/innen während ihrer dreijährigen Berufsschulstufenzeit in jedem Schuljahr ein zweiwöchiges Praktikum in der OWB Sigmaringen bzw. der OWB Mengen. Ziel dieser Maßnahmen ist, dass Schüler/innen, Eltern und Lehrer/innen zunehmend eine bessere Einschätzung der individuellen Möglichkeiten jedes Einzelnen zu bekommen. Dabei kann auch das Misslingen eines Praktikums durchaus positiv sein. Die Schüler/innen erkennen beispielsweise, dass eine Tätigkeit zu schwierig für sie ist, dass sie dem Arbeitstempo in einem Arbeitsfeld nicht gewachsen sind, oder dass in einem Arbeitsbereich zu wenig Zeit für ihre eigenen Bedürfnisse und Anliegen bleibt. Die enge Zusammenarbeit mit der OWB bietet im Einzelfall individuell abgestimmte Möglichkeiten für unsere Berufsschulstufenschüler/innen: Teilnahme am Kursangebot für zusätzliche arbeitsmarktrelevante Qualifizierungen schon während der Schulzeit. Außerdem sind neben des 2-wöchigen Pflichtpraktikums bei Bedarf auch individuelle Langzeitpraktika in der OWB möglich.
Es besteht jederzeit die Möglichkeit, dass die Schüler/innen auch Praktika in Betrieben machen können, um umfangreiche Erfahrungen in unterschiedlichen Berufen hinsichtlich ihrer beruflichen Perspektiven zu sammeln. Die Schüler/innen erleben in der Praxis, welche Anforderungen ihnen auf dem ersten Arbeitsmarkt begegnen werden. Ein erfolgreiches Praktikum auf dem ersten Arbeitsmarkt ist für die Schüler/innen Voraussetzung, um in die BVE zu wechseln.
Berufswegekonferenz (Berufsberatung/ Reha Beratung)
Jedes Jahr im Januar/Februar findet die Berufsberatung der Berufsschulstufenschüler/innen statt. Dabei wird geklärt, wie der Übergang von der Fidelisschule in die Arbeitswelt gestaltet werden kann, welche beruflichen Interessen vorhanden sind und welche Institution als Arbeitgeber vorgesehen ist. Auch wird besprochen, welche Anträge bis zum Zeitpunkt der Entlassung noch gestellt werden müssen (z.B. gesetzliche Betreuung für über 18jährige) und wie die Finanzierung aussieht. Ziel der Berufsberatung ist, die verbindliche Planung und Vorbereitung, um jeden Schüler/jede Schülerin individuell passend zu platzieren.
Die Berufsschulstufe und die Berufsvorbereitende Einrichtung (BVE)
Die Schüler/innen, die Chancen auf eine Anstellung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt haben, absolvieren normalerweise ein bis zwei Schuljahre in der Berufsschulstufe und nehmen während dieser Zeit am Kurssystem teil. Diese Schüler/innen können nach einem erfolgreichen Praktikum auf dem ersten Arbeitsmarkt und der Feststellung der Eignung, in die Berufsvorbereitende Einrichtung (BVE) wechseln.
Mobilität!!!